Die hohe Grunderwerbsteuer lässt den Traum vom Eigenheim für die Bürger in NRW reihenweise platzen. Das Treffen der Länderfinanzminister morgen in Münster unter Leitung von NRW-Finanzminister Dr. Optendrenk (CDU) könnte Entlastungen anstoßen. Immerhin hat Bundesfinanzminister Lindner (FDP) schon signalisiert, Freibeträgen offen gegenüber zu stehen.
Düsseldorf. Anlässlich der morgigen Konferenz der Länderfinanzminister in Münster fordert der Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen heute eine deutliche Entlastung bei der Grunderwerbsteuer. „Diese Steuer ist in der aktuellen Höhe von 6,5 Prozent in NRW eine Eigentumsverhinderungssteuer. Wir brauchen daher zumindest einen deutlich reduzierten Steuersatz für den Erwerb selbstgenutzten Wohneigentums“, fordert der Präsident von Haus & Grund Rheinland Westfalen, Konrad Adenauer.
Der Eigentümerverband Haus & Grund kritisiert seit langem die hohen Nebenkosten beim Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung. Und hier sei die Grunderwerbsteuer der größte Posten. So seien in Nordrhein-Westfalen beim Kauf eines Hauses im Wert von 350.000 Euro stolze 22.750 Euro fällig, die an das Land gingen. „An solchen Beträgen zerschellen jedes Jahr tausende Träume von den eigenen vier Wänden“, sagt Erik Uwe Amaya, Verbandsdirektor von Haus & Grund Rheinland Westfalen.
Hohe Grunderwerbsteuer in NRW: Dauerhafte Entlastung nötig
Er erläuterte, dass die Vermögensbildung in Deutschland im internationalen Vergleich viel zu gering sei. Dies sei gerade mit Blick auf die absehbaren demografischen Veränderungen und die damit einhergehenden Rentenprobleme höchst besorgniserregend. „Wir müssen jetzt das Steuer herumreißen und den jungen Menschen Steine aus dem Weg räumen, damit sie Wohneigentum bilden können. Den Anfang sollten die Finanzminister mit einer Bundesratsinitiative machen. Denn aktuell dürfen die Länder nur einen ländereinheitlichen Steuersatz bestimmen. Gestufte Steuersätze oder Freibeträge können die Länder erst einführen, wenn die im Koalitionsvertrag versprochene Änderung des Bundesrechts kommt“, so Amaya abschließend.
Laut Medienberichten hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bereits signalisiert, für eine solche Maßnahme offen zu sein. In NRW gibt es zwar aktuell ein Förderprogramm, welches für den Kauf einer selbstgenutzten Immobilie einen Zuschuss von 2 Prozent der Kaufsumme – maximal 10.000 Euro – gewährt und damit die hohe Grunderwerbsteuer ein Stück weit ausgleicht (wir berichteten). Doch das Programm läuft schon im zweiten Jahr und es ist unklar, was passiert, wenn der Fördertopf leer ist. „Wenn das Bundesrecht dem Land die Einführung von Freibeträgen ermöglichen würde, wäre eine dauerhafte Entlastung ohne die Notwendigkeit endlicher Fördertöpfe möglich“, stellt Amaya fest.
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.